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Die kleinen Momente in Beziehungen. Und die Micro Moments im E-Learning.

WAY2slow | Folge 12

Ich freue mich persönlich sehr, mit Florian über das Thema E-Learning zu sprechen. Wir kennen uns schon sehr lange und haben nun auch endlich beruflich ein wenig mehr miteinander zu tun. Florian hat mit chunkx eine neue Lern-App entwickelt, die auf kontinuierliches Lernen abzielt. In der aktuellen Folge erklärt er, warum kleine, kurze Lern-Momente sinnvoller sind als stundenlange Workshops.

Freundschaften, Partnerschaften und Familien müssen gepflegt werden. Viele kleine Augenblicke der Glückseligkeit und Freude erhalten und festigen Beziehungen.

Das ist mit Lernen auch so. Finden wir von made2GROW, weshalb wir das made2GROW Studio gegründet haben, um praxisnahe Lernvideos mit Follow Up Aktivitäten zu kombinieren. Und Florian von chunkx findet das auch. Deshalb hat er eine eigene Lern-App entwickelt, die die Vorteile von Twitter mit modernen Methoden von Lern-Algorithmen kombiniert.

Im Gespräch mit Sebastian von made2GROW spricht er über seine Sicht auf die moderne Lernwelt in Unternehmen und Organisationen.

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Transcript Folge 12 | Micro Moments im E-Learning

 

Intro: Herzlich willkommen bei WAY2slow, dem unterhaltsamen und lehrreichen Podcast für Marketer und Seller.

Sebastian: Ja, herzlich willkommen zur Folge WAY2slow zur nächsten WAY2slow. Heute mit dem Thema: „Die kleinen Momente in Beziehungen“ bzw. „Micro Moments of Learning“. Wir haben vor kurzer Zeit ein neues Produkt, ein neuen Service, an den Start gebracht das made2GROW Studio, in dem wir mit Videos und praxisnahen Anleitungen und Follow up Aktivitäten unseren Besuchern einen etwas praktischeren Ansatz zum Lernen und zur Umsetzung geben wollen. Der erste Kurs behandelt HubSpot und ist ein HubSpot Bootcamp. Und weil wir uns da sicherlich auch noch verbessern können, habe ich mich mal umgehört, wer sich denn so mit E-Learning und Unternehmens-Lernen beschäftigt. Interessanterweise kenne ich diese Personen schon etwas länger, und deshalb bin ich heute nicht alleine und habe den Florian mitgebracht. Hallo Florian! Schön, dass du da bist.

Florian: Es freut mich sehr.

Sebastian: Ja, das hoffe ich doch. Vielleicht stellst du dich einmal kurz unseren Hörern vor: Wer bist du? Woher kennen wir uns? Und was hast du mit dem Thema eigentlich zu tun?

Florian: Ja gerne. Mein Name ist Florian Stieler Du hast mich ja schon in Florian hier vorgestellt und so trete ich auch eigentlich immer auf. Wir kennen uns über einen gemeinsamen Freund, haben uns schon letztendlich vor Jahren getroffen, kennengelernt, da noch nicht nur auf der beruflichen Ebene und dann in den letzten Jahren Schritt für Schritt gemerkt, dass wir doch lieber … Jetzt haben wir endlich die berufliche Ebene gefunden. Ich freue mich total, heute zu sein und vor allem in der Rolle als Experte für digitales Lernen. Ich bin in der Branche jetzt unterwegs, die letzten zehn Jahre von allen Ebenen über E-Learning Agentur, an der Hochschullehrer im Bereich gearbeitet, später in der Unternehmensberatung unterwegs. Und ja, seit zwei Jahren haben wir ein eigenes Startup gegründet: Chunkx. Chunkx hat den Fokus auf das kontinuierliche Lernen gelegt. Und damit wollen wir jetzt gerade groß durch?

Sebastian: Ja, sehr schön ein bisschen mehr über Chunkx sagen. Das ist ja ein relativ neues Unternehmen, das du gegründet hast. Was macht dir da?

Florian: Chunkx ist eine Micro-Learning- App für kontinuierliches Lernen. Der Kern dahinter ist, ihr habt jetzt gerade eine Plattform gegründet, die total cool ist, die sich letztendlich mit Lernvideos auf ein bestimmtes Thema, zu HubSpot, in dem Fall fokussiert. Und genauso wie euch geht es einfach, letztendlich tausende von Unternehmen und Bildungsinstitutionen da draußen, dass sie tolle Lerninhalte haben, aber das ist eine wichtige Komponente fehlt, nämlich „ie sorge ich eigentlich dafür, dass Lerninhalte auch wiederholt werden?“ Wie sorge ich dafür, dass, nachdem ich ein Video geschaut habe, nachdem ich ein Training besucht habe, die Learning Journey weitergeht und nicht an diesen einen Moment Stopp macht? Da schaffen wir mit Chunkx eine Lösung.

Sebastian: Ich kann mich noch daran erinnern, als wir uns im Vorgespräch über das made2GROW Studio unterhalten hatten. Da meintest du irgendwann mal, die Leute gucken sich, der Ansatz oder der Grund ist ja nicht, sich so viele Videos wie möglich anzugucken, sondern ja tatsächlich etwas zu machen, in eine Aktion zu treten, etwas umzusetzen, etwas zu optimieren, etwas zu verbessern. Das war für mich auf jeden Fall ein Miko Moment in meinem Learning, dass wir uns darüber ausgetauscht haben. Aber wir wollen ja auch in unserem Podcast WAY2slow geht es ja auch im Grunde immer um Analogien zu Beziehungen, Freundschaften, persönlichen Beziehungen, Liebesbeziehungen, erfolgreiche Beziehungen. Vielleicht kannst du da etwas aus deinem Nähkästchen plaudern, damit der eine oder andere auch weiß, wie man ja gerade Karneval immer die Karnevalszeit überbrücken kann. Ja, ja, ganz schlimm. In Düsseldorf geboren, in Köln lebend. Ich darf das eigentlich gar nicht so laut sagen.

Florian: Aber nein, das was du sagst ist genau richtig. Man hat halt immer die Herausforderung, wenn man mit digitalen Content anbietet, wie ihr das jetzt mit den Videos macht, dass man letztendlich eine Schwierigkeit hat wie treffe ich jetzt dieses eine jeweilige Interesse, wie mache ich es jetzt wirklich relevant? Und das haben wir glaub ich auch im Alltag.

Sebastian: Schatz sollen wir Essen gehen? Ne? Ok.

Florian: Unsere Zeit ist einfach begrenzt, und am besten wollen wir die Zeit immer irgendwie so produktiv und so relevant wie möglich nutzen. Und das kann halt sein, dass wir uns bewusst dafür entscheiden, mit unserer Zeit zu nehmen, für unseren Partner und sich Zeit zu nehmen für unsere Freunde, mit denen einfach nur Spaß zu haben. Oder einen Podcast aufzunehmen oder das, was uns nicht gelingen will, das Gefühl haben: „Okay, diese Zeit nutze ich jetzt eigentlich gar nicht richtig und diese ganzen kleinen Momente, die mir der Tag doch eigentlich so gibt, verschwinden nur. Es bleibt nichts Greifbares.

Sebastian: Am Ende sitzt man dann irgendwie am Esstisch und hat sich nichts mehr zu erzählen. Geht ins Bett, jeder hat sein Handy in der Hand, oder man guckt irgendwie Fernsehen und redet nicht mehr miteinander. Das soll natürlich nicht sein.

Florian: Ich versuch eine App hier anzubieten, deswegen machen mir bitte nicht die Handy-Nutzung kaputt.

Sebastian: Stimmt, Micro-Moments kollidieren dann mit der persönlichen Beziehung.

Florian: Ich glaube, das Beispiel was du ansprichst ist ja, bei der Handy-Nutzung letztendlich, wenn wir jetzt an Twitter und Facebook, WhatsApp, wie auch immer denkst, dass es vielen Apps verdammt gut gelingt, Momente so relevant wie möglich zu fühlen. Zumindest, dass es dir erstmal so vorkommt. Das machen wir ja nicht zufällig, dass wir Instagram scrollen und Twitter mehr für Nachrichten nutzen als abends die Tagesschau. Das hat einen besonderen Grund. Und erstmal Auch wenn das manchmal frustrierend sein kann, man liegt nebeneinander im Bett und beide starren aufs Handy.  Da ist was below, was uns den Eindruck vermittelt „Ich krieg hier Relevanz vermittelt“ und ich kriege relevante Inhalte für mich angezeigt.

Sebastian:  Vielleicht kann man ja Chunkx auch für die Beziehung. Für Sexperten, für Beziehungs-Experten nutzen, die dann sagen „Okay, wann hast du das letzte Mal mit deiner Frau gesprochen?“ Okay, jetzt mach mal. Micro-Moment. Vielleicht kann man miteinander verbinden.

Florian: Da bin ich sehr froh, dass wir erst mal beim Betrieblichen lernen unterwegs sind. Nicht Experte für den Part sein.

Sebastian: Ich habe verstanden, wir kommen jetzt wieder zum serios Business Talk. Wir sind ja nicht hier, um Beziehungs-Tipps auszutauschen. Da gibt’s ja bestimmt auch andere, die sich damit besser auskennen. Aber du hast ja einen Sohnemann oder? Ein Kind?

Florian: Ja genau, bin Vater eines 14 1/2 Monate alten Sohnes. Genau der hat auch unser Beziehungsleben oder unsere tägliche Routine doch gehörig auf den Kopf gestellt. Man hört das ja immer, dass das alle halt einem vorher erzählt. Man glaubt es aber nicht. Gut, dass man es nicht glaubt, sonst würde man das ein oder andere überdenken. Ich glaube, gerade mit Kind in der Beziehung ist es so, dass viel mehr Momente, in denen du einfach lachst, in den du Blödsinn machst, in denen du einfach wieder so, zumindest ich fühl mich total danach, dass ich in meine Kindheit zurückversetzt bin und einfach wieder Quatsch mache. Viel viel häufiger, als die Monate bevor mein Sohn da war gemacht habe. Gleichzeitig aber halt die Momente mit dem Partner viel seltener werden. Hier müssen wir jetzt halt richtig gut nutzen, wenn wir ein schlafendes Kind haben.

Sebastian: Ja, das klingt auf jeden Fall nach vielem, was ich noch vor mir habe. Von daher.

Florian: Bei euch steht die Hochzeit an oder?

Sebastian: Hochzeit im August und danach Flitterwochen. Und dann kann es ja auch mal passieren, dass dann relativ zeitnah danach auch so ein kleiner Sebastian oder eine kleine Sarah auf die Welt kommen.

Florian: Hört deine Verlobte hier zu? Oder hast du jetzt Pläne geäußert?

Sebastian: Da sind auch Pläne, die sie teilt, das ist das Gute daran. Kommt nicht nur aus meinem Mund, das ist das Schöne. Ja, kommen wir mal zurück zum Thema ONLINE bzw. Mikro- Moments auf Learning. Kannst du ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, was du so mit Chunkx bzw. mit der App wie ihr darangeht.

Florian: Ja ich hab es eben schon mal angedeutet,  für mich nur ein changing Moment, dass war wirklich aus der ganzen digitales Lernen im Unternehmen kommenden Industrie, die E-Industrie einfach gemerkt haben: „Hey, das klassische Verhaltenes ist, dass die Leute eigentlich sich irgendwie bis zum Ende des  E-Learning bis zum Ende des Trainings durchklicken. Ein Quiz schnell absolvieren, ohne sich irgendwas sofort durchgelesen zu haben. Und höchstens, wenn Sie es nicht schaffen, an die Stellen zurückgehen „wo, weiß ich denn etwas nicht.“ Das war für mich so ein, man das kann doch nicht sein. Das Gleiche gilt auch für lange Lernvideos, dass sie eigentlich nicht unbedingt geguckt werden, und nur da, wo es halt den Leistungsnachweis gibt. Ganz wie du das in der Uni wahrscheinlich auch hattest. Im Zweifel lieber nur für die Klausur lernen, die Klausuren bestehen, aber nicht wirklich etwas lernen, sich nicht wirklich mit den Inhalten auseinandersetzen und das wollten wir ändern. Ich glaube einfach, dass, gerade wenn man das Ziel verfolgt, jede beliebige Lernmaßnahme, um diesen kontinuierlichen Aspekt zu erweitern und sie auf einen längeren Zeitstrahl zu kriegen und für Zeit und Wiederholung zu sorgen, kommt man nicht drum herum, diese kleinen Momente im Leben anzusprechen. Aber ich nehme das wahr, bei vielen unsere Kunden oder auch in meinem Umfeld: Die Arbeitswelt wird schnelllebiger. Wir werden flexibler, und wir checken auch E-Mails abends auf der Couch mal und sonst wie. Und ich finde das super. Ist mir genau meine Welt, in der ich leben und arbeiten möchte. Aber sie führt halt auch dazu, dass ich weniger konzentriert Zeit einfach mal am Stück hab für ein einziges Thema, dass vermischt sich mehr. Und da versuchen wir, darauf zu reagieren und dass wegen diese Mikromomente, diese Miko Moments, überhaupt erst zugänglich machen zu können, dass du in ihnen lernen kann und nicht nur damit Twitter Timeline checkst oder durch Instagram durchscrollst.

Sebastian: Ich kann mich noch ganz gut dran erinnern. Wir hatten bei für das made2GROW Studio, hatten wir tatsächlich sehr, sehr lange darauf umgedacht. Weil wir immer schon den Willen oder vor allem ich. Ich bin ja quasi fast immer Lehrer geworden, und daher kommt auch dieser Drang danach. Waren aber nie wirklich überzeugt, weil nur Videos dafür gibts YouTube, dafür gibts Udemy und viele andere Lernplattform, auf denen man sich erst einmal aufschlagen kann. Aber genau das war dann im Grunde unser Moment, in dem wir selber gesagt haben: Okay, wir gehen diesen Schritt weiter, indem wir Leuten wirklich ein bisschen auf den Sack gehen wollen und fragen „Hast du es ist jetzt umgesetzt, was du es gemacht?“ Und wir dann auch wirklich sind. Und dann praxisnah auch diese Mirco Moments schaffen wollen, die dann im Grunde sagen, das hast du abgeschlossen. Diese Follow up activity hat du auch abgeschlossen und gibt uns doch auch mal ein paar Insights, wie sich die Ergebnisse verbessert haben.

Florian: Richtige letztendlich. Inhalte, um diese Komponente zu ergänzen, die du angesprochen hast. Aber jetzt stell dir mal vor, du könntest dich nicht darauf verlassen, dass der Nutzer die notwendige intrinsische Motivation mitbringt seine Einschätzungen wahrheitsgemäß abzugeben. Da hast du ein Problem. Bei euch ist das nicht so schlimm, weil ihr letztendlichen ein Themenfeld dann anbietet, wo der Nutzer dann höchstwahrscheinlich auch sich beruflich so mit auseinandersetzt, dass er da durchaus auch das verstehen möchte und HubSpot endlich so perfekt, wie ihr es ihm vormacht. Wir versuchen etwas anzubieten, was sich auch auf Themenfelder anwenden lässt, wo ich als Arbeit, als Mitarbeiter, als Student, als Lerner allgemein eigentlich nicht so richtig Bock drauf habe aber ich muss es halt machen und da können wir uns nicht darauf verlassen, dass der Lerner jeweils einfach die richtige Einschätzung gibt: „Ja das hab ich fertig. Jaja hab ich gemacht Sylvie, alles gut.“ Genau deswegen haben wir einen anderen Ansatz gewählt, und wir arbeiten zum Beispiel extrem stark in unserer App mit, Lernaufgaben, wie du das aus Quiz-Aufgaben kennst, die aber halt immer genau, wie ihr auch hinter eurem Reminder macht, das Einstiegstor für mehr sind. Viele Lernaufgaben, wenn ich etwas nicht wusste und quasi auch die Relevanz erkenne „Ah okay das ist ein Schwachpunkt von mir“, dass das mehr dahinter anbiete, über Videos, über Artikel, die dann dazu noch gegeben werden. Aber den Effekt habe umso mehr ich das nutze, umso mehr erfahre ich „was ist denn wichtig für mich und was ist weniger wichtig? Wo kann ich meine Zeit möglichst produktiv nutzen?“.

Sebastian: Genau das finde ich auch. Das was wir ja im Grunde auch wollen, sind ja im Grunde genau diejenigen anzulocken, die, wie du gerade gesagt hast, eine Motivation, eine intrinsische Motivation haben „Ich will das jetzt lernen, und mir macht das Spaß. Und deswegen zahle ich ja auch ein bisschen Geld für so einen Kurs.“ Wie macht ihr das bei Chunkx? Wie geht ihr mit Anregungen, Inspirationen um?

Florian: Letztendlich. Wir versuchen es halt so zu steuern, dass du von Inhalten, von den Inhalten, mit denen du konfrontiert wirst, dich jetzt nicht gähnend gelangweilt umdrehst und die App verlässt. Ich bin voll bei dir, es muss irgendwo, es muss mich vor Dilemmas stellen, Kontroversen ansprechen auch. Das geben wir unseren Autoren immer sehr mit: mit möglichst Inhalten, nicht Inhalte, nicht einfach nur als „was ist die Hauptstadt von Dänemark“ aufzuziehen? Sondern wirklich Kontroversen anzusprechen, Szenarien zu beschreiben, die mich wirklich mein Wissen anwenden lassen und vorstellen lassen in einer bestimmten Situation. Und damit versuchen wir sehr letztendlich auch die Lernmomente zu triggern. Und wenn es dazu kommt, neben reiner Inspiration natürlich auch immer der Spaß bei der Sache. Das, das ich einfach Liebe zum Detail beweisen kann, dass ich coole kleine Animationen aufbaue und an einer Stelle auch mal etwas Überraschendes zeige, was ich nicht mit dem Thema verbunden hätte. Es einfach schön gestalte, weil am Ende ist es nur, wenn wir uns wohlfühlen in dem jeweiligen Lernraum, dann haben wir auch Bock, uns mit Inhalten zu beschäftigen.

Sebastian: Das kennt man ja vielleicht auch aus der Uni und aus der Schulzeit. Da gibt gibt’s ja auch solche Lehrer, die eher den Stoff runter gebetet haben und dann „Schlagt mal Seite so und so auf“ und dann gab es die, die ein bisschen mehr gemacht haben.

Florian: Ich glaube auch, dass das muss ich dir nicht erzählen. Aber das ist tatsächlich eine Schwachstelle in den letzten zehn Jahren, wo die Weiterbildungs-Branche jetzt versucht, massiv aufzuholen, zu wenig Fokus auf die user-experience gelegt hat. Die tollsten didaktischen Konzepte ausgearbeitet worden, super Inhalte entwickelt wurden, aber zu wenig darauf geachtet wurde, dass ich diese Inhalte nur vermitteln kann, wenn mir der andere auch zuhört. Und im digitalen Raum habe ich in der Regel keinen Lehrer, der darauf einwirkt und noch produktiv sein kann, dass ich in einem hässlichen Klassenzimmer sitze, aber ein total inspirierender Mensch da vorne steht und deswegen höre ich halt zu. Diese Komponente fehlt mir häufig. Und deswegen ist es umso wichtiger, dass die User-Experience passt, dass dieser digitale Raum, diese App, diese Lernplattform, sich gut anfühlt und nicht danach schreit, verlass mich bitte wieder.

Sebastian: Wenn ich abends im Bett liege, habe ich ja auch unterschiedlichste Angebote, die mich ja eigentlich viel, viel mehr interessieren wie WhatsApp, Twitter, Instagram, Facebook oder YouTube. Anstelle von irgendwelchen Lernplattform, die ich dann abends neben meiner Frau doch ganz gerne vielleicht eher nicht konsumiere, darüber haben wir ja gerade schon gesprochen. Wie geht ihr das an? Wie geht ihr mit diesen Konkurrenzangebot, was mich ja vielmehr interessiert, eventuell um?

Florian: Total. Also, ich glaube, da haben wir uns auch ein großes Ziel gesetzt. Der erste Schritt ist, sicher zu schauen, wie machen das denn andere? Wenn wir jetzt auf Information und mal nicht auf Bild-Ebene unterwegs sind, dann nehme ich immer gerne das Twitter Beispiel. Wie schafft Twitter das, dass wir es halt so regelmäßig konsumieren, nutzen. Erstens die Reduzierung auf eine sehr überschaubare Content Länge, der Micro-Learning-Ansatz. Das ich es schnell konsumieren kann und möglichst viel aus unterschiedlichen Themen für mich kombiniert werden kann. Das ist schon der nächste Part, dass wir in unserer App mischst du halt, gehst du nicht nur ein Thema konzentriert an, wie es jetzt auf eurer Lernplattform so ist, sondern es kann sich mischen mit ganz, ganz vielen unterschiedlichen Themen. Sodass ich sagen kann: Wir bieten Algorithmus, der genau wie Twitter das macht, aus all den Themen, die für dich relevant sind, die deine Interessen wiederspiegeln oder dein Unternehmen sagt, das musst du machen oder hier die und die Lernziele. Dass sich das alles nicht in einem Feed mischen kann. Und stell dir einfach vor, und so ist es leider bei vielen anderen Lernapps, die es anders angehen, du müsstest auf Twitter jeden einzelnen Autor einzeln auswählen und gucken was hat der jetzt wieder gepostet. Nein, es muss sich letztendlich für dich schon ja zusammen arrangieren. Und ich glaube, damit haben wir erst mal eine super Grundlage dafür geschaffen. Der nächste Punkt ist natürlich, dass das braucht, Macht zu haben. Das sind ja die Herausforderungen, wo sich jeder am besten selber davon überzeugen kann.

Sebastian: Das heißt, für euch ist es dann auch total einfach wahrscheinlich, weil wir so ein Thema wie DSGVO oder Buchhaltung für die Fließbandarbeiter aufzubereiten, dass er Bock hat das aufzunehmenden, das ganze Wissen aufzusaugen. Oder letzten Endes, man kennt das ja. Wenn ich jetzt in einem Unternehmen war, und dann kommt die neue Datenschutzgrundverordnung um die Ecke, und ich soll das lernen, habe ich vielleicht erst mal keine Lust dazu.

Florian: Aber genau das stelle ich dir mal vor. Mit dieser Basis kriegst du jetzt, das kann ein Lern-Video sein, es kann Training sein, es kann ein E-Learning sein, was auch immer ist. Das kriegst du jetzt vorgesetzt, das geht eine halbe Stunde bis Stunde, vielleicht sogar mehrere Stunden, ich weiß nicht, je nach Umfang, wen du da konsumieren sollst.  Du weißt doch nix mehr danach, kann mir niemand erzählen, dass er da was gelernt hätte, besonders, wenn das Thema halt nicht so super attraktiv für diese Person ist. Und ich glaube, dass es hier viel, und unsere Tests mit unseren Kunden zeigen das auch, dass es halt viel viel erfolgreicher ist so Inhalte kleinzuteilen. Über einen längeren Zeitraum wiederholend zu konsumieren und am besten auch so, dass es einfach ausfarced, ganz langsam muss. Auch in zwei Jahren, in drei Jahren immer wieder kleine Reflektionsmomente, auch dazu kriege, weil diese investierte Zeit in das Thema das ist meine Zeit, und ich möchte dazu beitragen, dass diese Zeit nicht umsonst war, sondern ihren Wert so gut wie möglich erhält.

Sebastian: Das finde ich auf jeden Fall auch wichtig. Wir hatten jetzt auch so etwas wie, wenn du die Möglichkeit hättest, ein neues iPhone sagte dir ja auch irgendwie immer einmal in der Woche, wie viel Zeit man verbracht hat mit dem Ding und für was. Wenn dann da 50% Facebook, 25% Spiele und dann vielleicht noch irgendwo 5% Chunkx, dass war ja auch schon mal ganz gut. Und dann kann man, könnte man sich da ja so ein bisschen reinziehen.

Florian: Hast du eine gute Connection zu Apple, die würde ich gerne nutzen? Coole Idee.

Sebastian: Ja klar, ich hab gleich noch einen Call mit Tim Cook. Der war lustigerweise letztens auch in Köln und hat ein Foto davon veröffentlicht, mit dem neuen, mit der neuen Nachtportrait-Funktionalität, vom Kölner Dom und der Brücke. Hat er auf Twitter veröffentlicht. Fand ich auch sehr schön. Eigentlich wollten wir uns sehen, aber hat irgendwie nicht funktioniert.

Florian: Naja, er hätte doch einfach den Düsseldorfer Fernsehturm nehmen können.

Sebastian: Genau, genau, genau. Richtig. Ja, sehr schön. Was sind denn aus deiner Sicht die Key-Takeaways, das, womit im Grunde jeder, wenn man sich jetzt überlegt, „okay ich habe im Unternehmen, auf was sollte ich achten, wenn es um das Thema E-Learning geht?“ Was sind so die paar Stichpunkte?

Florian: Jetzt gerade auch in Bezug, ich glaube, es gibt eine Menge zu beachten, wie man gute und schlechte Inhalte entwickeln kann. Das wäre jetzt definitiv zu groß, um hier darauf einzugehen. Da habt ihr auch jetzt die ersten Erfahrungen mit gemacht. Das kennt jeder, der hier zuhört. Und das gilt für jedes andere Medium auch. Ob ich einen guten oder schlechten Film sehe? Ob ich ein gutes oder schlechtes Buch lese. Das gleiche gilt für meine Lerninhalte. Sie sollten mich im besten Fall persönlich ansprechen. Sie sollten einen gewissen, eine gewisse Dramaturgie mit sich bringen. Das ich das halt auch mit Interesse konsumieren kann. Mehr in Bezug auf unser Gespräch heute ist das Takeaways, was ich jeden gerne mitgeben möchte: Überlegt euch, wie ihr Lern-Maßnahmen kontinuierlich gestaltet. Mit euren jeweiligen Mitteln. Das muss nicht mit einer App wie Chunkx sein. Sondern das kann auch mit Bordmitteln sein, sich zu überlegen, wenn ich doch jetzt ein Webinar gehalten habe. Wenn ich X Leute auf ein Training schicke oder eine Lernplattform benutze, wie kriege ich es hin, das Follow up Moment danach noch folgen, sodass ich wirklich einen Transfer habe? Das es wirklich auch angewendet wird im Alltag. Eine zwar sehr alte, aber sehr beliebte und sehr viel zitierte Studie sagte, dass ich nach sechs Tagen nur noch 23 Prozent des gelernten Wissen habe zur Verfügung. Und das geht auch schon weiter runter, solange ich es nicht anwende und dort sich zu überlegen, wie sorgen wir, wie stoßen diese Anwendung im Alltag wirklich an. Oder wenn das einfach nicht geht, weil das DSGVO Thema ist, was mich jetzt nicht unbedingt täglich wieder beschäftigt, was ich trotzdem irgendwie draufhaben muss. Wie sorge ich es dafür das regelmäßige Reflektions-Momente dazu entstehen, sodass die Vergessenskurve nicht ganz so steil in den Keller rauscht? Ich glaube, das ist ganz wichtig, und das ist deshalb wichtig, weil das schützt den Wert meiner investierten Zeit, und die ist wertvoll für jeden von uns. Ja, es ist nicht egal, ob ich jetzt zwei Stunden jemanden zuhöre und danach einfach alles vergessen habe. Nein, diese zwei Stunden sollten mir eine ganze Menge wert sein und für die Unternehmen oder Bildungsinstitutionen, die sogar noch Geld dafür zahlt oder Geld dafür, dass seine Mitarbeiter dahin hingegen kann, ist das wirklich ein Schutz der eigenen Investition. Ich glaube, das ist etwas, was auch jeder mit einigen Mitteln umsetzen kann. Ich finde, du hast ein perfektes Beispiel gegeben, anzufangen durch E-Mails letztendlich wieder für Reminder zu sorgen, für Touchpoints zu sorgen mit dem Lerninhalt. Das ist ein super erster Schritt. Und wenn man dann merkt, dass es für meine Maßnahmen viel zu aufwendig, dann gibt es ja letztendlich Apps, wie uns, die sich darauf spezialisiert haben, mit denen man das dann auch besser hinkriegen kann.

Sebastian: Eine super Überleitung zu der letzten Frage, die ich habe. Florian Wie, wenn ich jetzt Interesse an Chunkx hätte, was ja hoffentlich da draußen der eine oder andere jetzt hat, was müsste ich machen, um mit dir in Kontakt zu kommen, um ein erstes Gespräch vielleicht anzubahnen?

Florian: Genau, also erster Schritte wäre immer Website natürlich. Also unsere Website www.chunks.net. Oder einfach googeln.

Sebastian: Ja, wir werden auf jeden Fall auch den Link in den Shownotes veröffentlichen, damit jeder auf die Webseite kommt.

Florian: Genau das ist der erste Schritt. Dann kriegt ihr auch mal einen visuellen Eindruck davon, könnt beurteilen, ob uns das Design wirklich gelungen ist oder ich nur dann gelogen habe und sonst vorgeschwärmt hab.

Sebastian: Ich habe schon letztens live in Aktion gesehen. Die App sieht auf jeden Fall sehr, sehr gut aus und lässt sich sehr, sehr einfach bedienen. Das muss ich sagen. Ist euch wirklich gut gelungen.

Florian: Ja perfekt. Wir haben auch bewusst nicht nur Pädagogen Im Team.

Sebastian: Das kann manchmal hinderlich sein.

Florian: Genau das ist der erste Anlaufpunkt. Und da findet ihr letztendlich auch Kontaktformular oder E-Mailadresse, die zu uns führt. Und ihr werdet, egal, auf welchem Weg ihr uns kontaktiert, immer sehr schnell auch mit mir persönlich in Kontakt kommen kann. Mein Name ist Florian Stieler, und ich freue mich auf jedes spannende, coole Gespräch dazu, weil gerade Lernen, ich glaube, da gibt es einfach so viele verschiedene Anwendungsfälle und so verschiedene Konstellationen, dass sie sich auch sehr schlecht über einen Kamm scheren lassen und es immer interessant und sehr wertvoll ist, zu erfahren, wie bei dem Einzelnen gerade aufgebaut und angegangen wird.

Sebastian: Sehr, sehr schön. Florian. Ja, wir sind am Ende. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Hab mich sehr gefreut, hab auch noch ein paar Sachen gelernt. Ich bin mir sicher, die Leute da draußen auch. Und wenn das Interesse jetzt schon so unter den Fingern brennt, dann auf jeden Fall sofort nach Chunkx mit X am Ende googlen bzw. Florian Stieler dann kommt man ja auch sofort auf die Seite. Vielen Dank, dass du darf warst. Es hat mich gefreut.

Florian: Dank dir Sebi, hat mir super viel Spaß gemacht und ich wünsche dir noch schöne Karnevalstage.

Sebastian: Leider muss ich heute ein bisschen arbeiten, morgen wird gefeiert, aber danach bin ich hoffentlich auch noch arbeitsfähig. Florian, Vielen Dank.